18 Antithesen zu 18 Good Reasons to Get the TV Out of Your Bedroom

Zum Artikel “18 Good Reasons to Get the TV Out of Your Bedroom” (thx @david_gerlach) ein paar Anmerkungen:

1. More/Better sleep.
Die Argumentation ist nicht ganz nachzuvollziehen. Klar ist das zu viel fern geschaut wird egal ob im oder außerhalb des Schlafzimmers. Den Schlafzyklus damit zu unterbrechen ist aber nicht eine Frage des Ortes sondern der Disziplin. Ich kann auch im Wohnzimmer die Kanäle zappen bis mir die Augen zu fallen und weit darüber hinaus. Für den Körper ist es wichtig das Signal zu bekommen das jetzt Schlafenszeit ist. Da kann es aber schon ausreichen einfach den Fernseher auszuschalten. Sofort. Die verlinkte “Studie” sagt auch genau das aus. Und vor dem Einschlafen vielleicht ein Programm mit viel Rottönen im Bild schauen?

2. What you think about last matters
Lass den Tag Revue passieren. Denk darüber nach was du getan hast und welche Konsequenzen es hatte. Verinnerliche Dinge. Stelle neue Zusammenhänge her. Versuche alternative Betrachtungsweisen zu finden. Aber bevor du all das tust mache eins: Schalte den Fernseher ab. Das Radio. Internet. Und das Buch legst du auch zur Seite.

3. What you think about first matters.
Du wachst auf und dein Fernseher im Schlafzimmer ist noch an? Vollidiot! Du hast nen Radiowecker? Selbst schuld. Schalte ab. Und dann denk nach!

Erstes Resümee nach drei Punkten: Es geht nicht um den Fernseher im Schlafzimmer es geht um Disziplin! Heute Morgen lief im Fernsehen eine Sendung über Poker. Einer der Moderatoren beantwortete die Frage seines Kollegen nach dem Erfolgsrezept von guten Profispielern: “Ich habe für eine Reportage 30 Profipokerspieler interviewt. Auf meine Frage mit welchem einzelnen Wort sie ihre erfolgreiche Karriere beschreiben würden haben 25 geantwortet: Disziplin”

4. Example for your kids
Unterschreib ich sofort!

5. More conversation
Irgendwie fällt es mir hier schwer im Fernseher mehr als das Symptom zu sehen. Die Frage ist: Was hat man sich zu erzählen? oder Will man sich noch was erzählen?

6. More/Better sex
Leider ist die Angesprochene Studie nirgends verlinkt und der Artikel auf den im Beitrag verwiesen wird enthält nur rudimentäre Informationen. Aber noch mehr als bei 5. gilt meine vorherige Aussage hier. Hat man noch Sex miteinander oder ist das Fernsehschauen nur das Symptom eines geschwächten bis nahezu nicht mehr vorhandenen Sexlebens? Das wäre die interessantere Studienfrage mit den untersuchten Paaren gewesen: Wer will denn Sex haben und wie oft? Und mit wem?

7. Less clutter
WTF? Ich sage nur LED-Backlight LCD Fernseher. Also ernsthaft: Wenn ich Fernsehen will dann tue ich das auch. Und den Platz dafür bekomme ich auch frei.

8. Less advertisements at your weakest
Eigentlich ein Unterpunkt zu 2. Wie schon Peter lustig gesagt hat: Einfach abschalten!

9. Realistic expectations on your marriage
Ein allgemeines Argument gegen Fernsehen aber nicht gegen das Fernsehen im Schlafzimmer. Und wer schon mal realistische Erwartungen an seine Ehe hatte kann gerne eine E-Mail an mich schreiben.

10. Rooms serve purposes
Auch ein sehr schwaches Argument. Die Produktivität dieser Räume ergibt sich aber aus deren Einrichtung und nicht der Definition. Ich kann sogar meine Produktivität erhöhen wenn ich verschiedene Räume intelligent kombiniere. Und ja, das Totschlagargument mit der Toilette in der Küche zählt nicht.

11. Televisions attract dust.
Ja das tun sie. Vom ästhetischen Standpunkt aus gesehen ist das ein Punktabzug. Aber vom Physikalischen Standpunkt aus gesehen liegt unser Schreiberling völlig falsch. Fernseher erzeugen keinen Staub. Sie Sammeln ihn. Aus der Luft wo wir ihn hin befördert haben. Wenn unsere Füße über den Teppich schleifen nachdem wie einen 18h Arbeitstag hinter uns gebracht haben. Oder wenn wir uns unruhig im Schlaf wälzen und sich von Bettdecke und Kopfkissen kleine Flusen lösen weil sie sich aneinander reiben. Und am Fernseher kann man ihn dann einfach aufnehmen oder mit dem falschen Tuch auch wieder in der Raumluft verteilen.

12. Get ready faster
Mach einfach schneller.

13. More reading.
Und again. Wieder wrong. I hate Anglizismen.
Wieder ist es die Frage nach dem Inhalt die hier wichtig ist. Was lese ich und was gucke ich? Ist die Fernsehsendung vom Informationsgehalt per se schlechter einzuordnen als die eines Buches?
Oder liege ich falsch und es geht nur um den Akt des Lesens an sich? Die Verbesserung der eigenen Leseeffektivität ohne das der gelesenen Inhalt eine Rolle spielt?

14. Going to sleep together.
Geh schon mal ins Bett. Ich guck noch eben Deperate Housewives… ’nuff said!

15. Less electricity/energy use
Verzichte auf Standby sondern schalte ganz ab. Steckerleisten mit Schalter eigenen sich vortrefflich.

16. Your attention is far too valuable
Was hat das mit meinem Schlafzimmer zu tun?

17. Masking problems in your marriage
Dieser Punkt ist der perfekte Grund sich selbst und die Punkte 4., 5. und 14. vielleicht auch 16. aus dieser Liste zu streichen. Jetzt geht’s um die Ursache und nicht mehr das Symptom.

18. Watch less television
Richtig so. Lass ihn aus.

Fazit:

He says: Again, I’m not saying you have to remove the television from your bedroom… I’m just saying your life will be better if you do.
I say: Schalt den Fernseher aus. Und arbeite an den Ursachen. Think!

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